Gespräch zum Saisonstart
Georg Hackl in Österreich - So geht es der Rodellegende im neuen Job
Die deutschen Wintersportfans müssen sich zur neuen Saison an einen ungewohnten Anblick gewöhnen. Georg Hackl ist nach Österreich gewechselt und damit erstmals in seiner langen Rodelkarriere für einen anderen Verband tätig. Im Gespräch mit chiemgau24.de berichtet der Hackl Schorsch von seiner neuen Aufgabe.
Innsbruck - Kaum ein deutscher Wintersportler hat seine Sportart derart geprägt wie Georg Hackl das Rodeln. Er war der Inbegriff des deutschen Rodelns, zur neuen Saison ist er aber für einen anderen Verband tätig. Im Gespräch mit chiemgau24.de berichtet der Hackl Schorsch von den Gründen seines Wechsels, seiner neuen Aufgabe und den Perspektiven des österreichischen Rodelns.
Georg Hackl ist die Umstellung nicht schwergefallen. Längst ist er in seinem neuen Job angekommen, die Umstellung lief ohne Probleme.
Georg Hackl in Österreich: So sieht seine Tätigkeit aus
„Ich habe mich sehr gut eingelebt. Meine Abläufe sind denen sehr ähnlich, die ich auch im deutschen Team hatte. Ich bin Trainer für Fahrt- und Schlittentechnik, zudem am Bau und der Optimierung der Schlitten beteiligt. Teil des Teams sind Peter Penz und Andreas Lillinger, mit denen ich sehr gut zusammenarbeite“, berichtet der 56-Jährige unmittelbar vor dem Start in die neue Saison im Gespräch mit chiemgau24.de.
Den besonderen Reiz seiner neuen Tätigkeit macht also primär das Umfeld aus. „Ich arbeite mit neuen Leuten zusammen, das bringt immer frischen Wind rein. Die Stimmung in der Mannschaft ist sehr gut, ich kann nur positive Dinge berichten“, erklärt Hackl.
Warum ist der Hackl Schorsch nach Österreich gewechselt?
Ende der vergangenen Saison machte er seinen Wechsel öffentlich. Dabei hatte sich der schon länger angebahnt. „Ich habe nicht aktiv nach einer neuen Herausforderung gesucht. Markus Prock (Präsident des Österreichischen Rodelverbandes) hatte mich schon vor einigen Jahren angesprochen, zu dieser Zeit kam ein Wechsel aber noch nicht infrage.“
Dabei spielte die Bundeswehr eine zentrale Rolle. „Ich war Berufssoldat bei der Bundeswehr, dieser Berufsstatus hat mir meine Karriere im Sport ermöglicht. Das wollte ich nicht aufgeben. Im vergangenen Oktober wurde ich regulär pensioniert, so haben sich neue Möglichkeiten ergeben“, erklärt der dreifache Olympiasieger.
Nach den Olympischen Winterspielen von Peking ging dann alles ganz schnell. „Markus hat dann nicht lange gezögert, nach Olympia hat er mir ein konkretes Angebot unterbreitet. Der Reiz der neuen Aufgabe war im Gesamtpaket groß, daher habe ich mich entschieden, das Angebot anzunehmen“, erklärt der Hackl Schorsch seinen Wechsel.
Von seinem neuen Arbeitgeber zeigt sich der zehnfache Weltmeister sehr angetan. „Im österreichischen Rodeln wird mit den vorhandenen Mitteln sehr effizient gearbeitet. Mit potenten Partnern aus der freien Wirtschaft wird sehr gut kooperiert. Wir treffen uns mit Hightech-Firmen, wie beispielsweise der Firma Gerg in Rosenheim und Wimmer in Traunstein, und bauen gemeinsam die Schlitten“, erklärt der Tüftler aus Bischofswiesen.
Österreich hat sich in den vergangenen Jahren zu einer der besten Rodelnationen der Welt entwickelt, das bestätigt auch Hackl nach nur wenigen Monaten im Amt. „Es wurde in der Vergangenheit gute Nachwuchsarbeit betrieben. Diese Früchte erntet man jetzt. Wir sind in allen Disziplinen gut aufgestellt und haben mehrere Siegkandidaten im Team“.
Im Sommer ist Hackl primär am Stützpunkt in Innsbruck tätig. „Und während der Saison sind wir ohnehin fast nur unterwegs, daher hat sich mein Alltag nur unwesentlich verändert“, erklärt er weiter.
Im neuen Weltcup wird der einstige Inbegriff des deutschen Rodelns also in neuem Outfit zu sehen sein. Große Ansagen, auch an die deutsche Konkurrenz, will er abschließend nicht machen. „Wo genau wir stehen, werden wir nach den ersten Rennen sehen. Wir gehen gut vorbereitet in die neue Saison und wollen möglichst weit vorne landen“, so Hackl.
Quelle: chiemgau24.de
truf